Augsburg: ver.di kämpft gegen Abschiebung
Der 21-jährige Khan kam 2014 nach Deutschland.
Er ist ver.di-Mitglied und war auch aktiv im Streik um
bessere Personalausstattung für Kliniken. Sein Asylantrag
wurde abgelehnt – seitdem wird er nur geduldet.
Der Afghane hat geklagt und wartet nun auf die Entscheidung
des Augsburger Verwaltungsgerichts.
Im Kollegenkreis sei Khan außerordentlich beliebt, sagt
Stefan Jagel, ver.di-Sprecher im Bezirk Augsburg. Khan
engagiere sich beispielsweise in seiner Freizeit als ehrenamtlicher
Sanitäter bei den Johannitern in Augsburg.
Khans Abschiebung war ausgesetzt, solange er am Klinikum
Augsburg eine zwölfmonatige Ausbildung zum
Krankenpflegehelfer absolvierte. Der Vertrag für die weitere
Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger
liege seitens des Klinikums schon bereit, teilte ver.di mit.
Wenn das Gericht auf Abschiebung entscheidet, wollen
Klinikmitarbeiter und Gewerkschaft trotzdem nicht
aufgeben – und so lange Druck auf die Politik machen,
bis Anwar in Deutschland bleiben darf. „Menschen in
einem Bereich abzuschieben, in dem Fachkräftemangel
herrscht, ist völlig kontraproduktiv”, so Jagel. ver.di
will mit einer Petition an den Bayerischen Landtag dazu
beitragen, dass „dem Kollegen ein Bleiberecht zumindest
für die Dauer seiner Ausbildung“ eingeräumt wird,
möglichst aber auch ein Aufenthaltsrecht sowie eine
Arbeitserlaubnis, so die Petition. „Angesichts der Tatsache,
dass in deutschen Krankenhäusern Pflegefachkräfte
händeringend gesucht werden, ist es völlig absurd,
eine ausgebildete Fachkraft abzuschieben“, heißt es
in dem Aufruf, deren Erstunterzeichner_innen Frank
Bsirske, die Vorsitzende des ver.di-Gewerkschaftsrats
Monika Brandl, sowie die Landesbezirksvorsitzende von
ver.di Bayern, Renate Birkel waren.
ver.di-Petition und Berichte über den Kampf um das Bleiberecht: